Ministranten-Romwallfahrt – Ein Rückblick (Teil 1)

Ende Juli begaben sich über 50.000 Ministrantinnen und Ministranten aus rund 20 Ländern nach Rom, um dort die Ministranten-Romwallfahrt zu begehen. Auch aus Augsburg waren knapp 3.000 Minis dabei. Pastoralassistent Sebastian Trefon berichtet von der Woche der 27 Bobinger Minis mit ihren Begleitern. Heute wird Teil 1 veröffentlicht (Sonntag – Dienstag). Teil 2 (Mittwoch – Samstag) und Teil 3 (Bilder) folgen in den kommenden Tagen.

Sonntag, 22:00 Uhr

Der Tag neigt sich dem Ende zu, als sich alle Ministranten, ihre Eltern und Begleiter an der Bushaltestelle vor der Kirche in Straßberg treffen, um auf den Bus zu warten. Viele waren noch nicht in Rom, daher mischt sich zur Freude auch etwas Ehrfurcht vor der „città eterna“. Der Bus ist da. Familie Storz bringt uns, die PG Fischach und die PG Stotzard Richtung Rom. Anfangs ist die Stimmung ausgelassen, bis um 23 Uhr die Lichter ausgehen, die Musik verstummt und vielen die Augen zufallen.

Montag, 06:00 Uhr

Guten Morgen von der Autobahn. Die Sonne scheint, es ist bereits warm, und wir stehen auf einer Raststätte. Die Busfahrer holen Kaffee, wir begutachten andere Busse, die größtenteils junge Menschen nach Rom befördern. Wir sehen Busse aus den Bistümern Augsburg, Freiburg und Limburg. Schon jetzt wird klar: Die Rom-Wallfahrt wird groß, und wir können viele neue Leute kennenlernen.

Montag, 10:00 Uhr

Endlich angekommen! Nach zwölf Stunden Fahrt erreichen wir unser Hotel. Wir werden freundlich empfangen, aber die Zimmer sind noch nicht fertig. Unser Gepäck stellen wir in einem gesicherten Raum ab, der sich schnell in einen Gepäckumschlagplatz verwandelt, auf dem wir die Tagesrucksäcke für die kommenden Stunden vorbereiten.

Montag, 12:00 Uhr

Wer dachte, die Hitze auf dem Rastplatz sei anstrengend, sieht sich nun um: Auf dem Piazza del Popolo, unserem ersten Ziel und zukünftigen zentralen Umstiegspunkt, ist der Pflasterstein dunkel und wir werden von der 38 Grad heißen Sonne buchstäblich gegrillt. Dennoch geht es uns gut, und wir lernen, an jedem Wasserbrunnen Halt zu machen, um die Flaschen aufzufüllen.

Montag, 16:00 Uhr

Während ich mit dem Chor zum Einsingen für den Eröffnungsgottesdienst in der Lateranbasilika bin, bekommt der Rest der Gruppe die Zimmerschlüssel. Die Reaktion ist positiv: Wir dürfen die Woche in sehr schönen Zimmern verbringen! Schnell duschen und umziehen, dann ab zur Lateranbasilika.

Montag, 18:00 Uhr

Der Eröffnungsgottesdienst beginnt: Unsere Gruppe hat an der Sicherheitskontrolle viel Zeit verbracht (kein Wunder, wenn die Lateran-Security nur eine Schleuse für 3.000 Minis öffnet), es aber rechtzeitig geschafft. Zusammen mit Minis aus dem ganzen Bistum feiern wir den Start der Rom-Wallfahrt.

Montag, 22:00 Uhr

Nach einem schönen Abendessen geht es zurück. Leider ist es so spät, dass die Metro nicht mehr fährt. Wie kommen wir ins Hotel? Buslinien werden gesucht, aber im römischen Nahverkehr sind Pläne eher optional. Dank neuester Technik finden wir einen Bus, der uns erschöpft, aber glücklich ins Hotel bringt.

Dienstag, 09:15 Uhr

Das reichhaltige Frühstück wurde genossen, es geht los! Heute schauen wir uns die Innenstadt Roms an. Bevor es losgeht, schärfen wir den Minis erneut die wichtigsten Regeln (Taschendiebe, etc.) in Rom ein, weil es heute sehr voll und hektisch wird.

Dienstag, 10:00 Uhr

Erste Station ist die Basilika Santa Maria Maggiore. Seltsam ist, dass bis jetzt keine Schlangen vor den Kirchen zu sehen sind (das wird sich im Laufe des Tages noch ändern!). Wir besichtigen die Kirche, bevor es weiter zum Trevi-Brunnen (sehr voll), zum Pantheon (da ist die Schlange wirklich lang) und zur Titelkirche Santa Maria sopra Minerva geht. Als Fan gotischer Kirchen (die es in Rom sonst gar nicht gibt) ist es für mich ein kleines Highlight, für die Minis ebenfalls ein beeindruckendes Erlebnis.

Dienstag, 15:00 Uhr

Jetzt wird es ernst: Heute Nachmittag findet die Audienz auf dem Petersplatz statt! Auch wenn der Einlass vorverlegt wurde, entschieden wir uns, bei unserem ursprünglichen Plan zu bleiben, um nicht so lange in der prallen Hitze zu sitzen. Jetzt liegt es an uns, neben 50.000 Minis den besten Weg auf den Petersplatz zu finden.

Dienstag, 15:45 Uhr

Die Taktik „Ab durch die Mitte“ war erfolgreich. In 45 Minuten von der Engelsburg auf unsere Plätze auf dem Petersplatz hat keiner erwartet. Selbst Schattenplätze haben wir bekommen! Unsere Gruppe teilt sich auf: Diejenigen, die im Schatten sitzen wollen, dürfen dies, ein anderer Teil geht ans Geländer, um dem Papst nahe zu sein. Gott sei Dank hat das CIM genügend Wasserflaschen bereitgestellt. Leider hatte keiner Teebeutel dabei, die wir bei den Temperaturen der Wasserflaschen gut gebrauchen könnten.

Dienstag, 17:30 Uhr

Der Papst kommt! Und uns sehr nahe! Es ist ein schönes Erlebnis, dass er uns so nahe ist. Er lässt sich viel Zeit und fährt mehrmals durch die Gassen auf dem Petersplatz. Die Stimmung ist auf dem Siedepunkt, aber im positiven Sinne. Alle sind glücklich, diesen (vielleicht) einmaligen Moment gemeinsam zu genießen. Anschließend feiern wir alle gemeinsam auf dem Petersplatz eine Andacht, bei der auch zwei Minis aus der PG Bobingen am „Chor der Nationen“ und eine Pastoralreferentin aus dem Bistum als Lektorin mitwirken dürfen.

Dienstag, 21:00 Uhr

Nach einem ereignisreichen (und heißen) Tag lassen wir diesen beim gemeinsamen Abendessen ausklingen. Dabei lernen wir die italienische Form des Hamburgers kennen: ein Fleischpatty auf einem Teller, daneben ein paar Pommes und ein Salat. Mehr nicht 😉